Diesmal ha
st
Du mich, wie ich glaube, mißver
standen. Deine
Standrede hat mich
daher überra
scht, weil mein
letzter Brief ganz harmlos gemeint war. Aber ich mag nicht darauf erwidern. Ich habe
keine Zeit zur Polemik; ich
schreibe lieber an dem
Feuilleton über Deine
Stücke
weiter. Bin ich wirklich
so kolo
ssal empfindlich? Ich finde, es i
st bequem,
die ×××××× an irgendwelche
Differenzen durch die Empfindlichkeit des Anderen zu erklären. Man er
spart
sich
selb
st dadurch jedes Gefühl der Verantwortung. Aber es gäbe vielleicht auch eine
andere Erklärung. Bei
spielswei
se die, daß von Dir zu mir nicht Alles in Ordnung i
st –
vielleicht
schon
seit Jahren nicht in Ordnung i
st. Außer über meine Empfindlichkeit
sollte
st Du auch darüber einmal nachdenken.
Ich wäre Dir
sehr dankbar, wenn Du
Trebitsch bewegen könnte
st, von der
Lorenzaccio-Über
setzung abzu
sehen. Vielleicht mache ich mich doch noch einmal an
die
se Arbeit.
Kanner, der in
Berlin weilt, war bei mir. Die Umwandlung der »
Zeit« in ein
Tagesblatt i
st be
schlo
ssene Sache.
Alice Bondy zeigt mir ihre Verlobung mit
einem
Dr. Ziegler an.
Es thut mir unendlich leid, daß
Olga sich
so plagen muß. Ver
sichere
sie meiner herzlich
sten Antheilnahme und grüße
sie
vielmals.