Endlich zieht Vernunft in Eure Rei
sepläne ein, und ich freue mich
sehr darüber und
über die Aus
sicht, Euch doch zu
sehen. Ich gehe
so zwi
schen dem 20. u. 25. von hier fort, bleibe einen oder zwei Tage in
Dresden und
Wien, gehe dann meinetwegen nach dem
Wörthersee und komme von da aus
sehr gern zu Euch.
St. Ulrich im
|Grödener Thal würde mir be
sonders gefallen.
Denn
seit Jahren wün
sche ich, das
Grödener Thal
kennen zu lernen. Bitte, halt’ al
so die
ses Projekt fe
st. Vielleicht können wir dann
auch von dort aus ein paar Tage in die Berge
steigen.
Ich höre, daß die »
Zeit« von 1. Oktober ab Tagesblatt
wird mit 1 Million
Kronen Capital. Weißt Du etwas davon?
Kommt es dazu,
so bedeutet
|das, nach meiner
Überzeugung, den Anfang vom Ende der
N. Fr. Pr.
So
setzt auch
Dr. Kanner seinen Lebensplan durch. Nur ich, – ich allein bleibe auf der Strecke. Es i
st
martervoll!
Viele treue Grüße!
Dein
Paul Goldmann.
Liebes Fräulein
Olga, Ich
danke Ihnen für Ihren lieben und guten Brief. Jetzt, bitte,
setzen Sie noch durch,
daß wir ins
Grödener Thal |gehen. Ich möchte
sehr gern dorthin, was für
Arthur immerhin einen ausreichenden Grund bilden könnte,
indes sich für einen anderen Ort zu
ent
schließen. Auch ich möchte, gleich Ihnen,
still
sitzen und Ruhe, Ruhe haben. Über
Kerr sprechen wir mündlich. Er wird übrigens nur nachkommen und nicht mitkommen
können. Ihrem lieben
Schwesterchen wün
sche ich gute Be
sserung. Haben Sie keine Sorgen! Wenn
sie
Arthurs Behandlung bisher ausgehalten hat, wird
sie auch
davonkommen. Sie i
st eine wider
standsfähige Natur.
Herzlichst Ihr
Dr. Paul Goldmann.