In Eile – denn ich habe unbe
schreiblich viel zu thun – Dank für Deine lieben Briefe!
Es freut mich, daß es
Olga gut geht und daß Ihr demnäch
st aufs Land ziehen wollt. Wird Euch Beiden wohlthun. Mit
Liesl i
st es ein Kreuz. Wäre
sie nur
schon fertig! Setzt
Ihr do ihr doch einmal ordentlich den Kopf zurecht!
Daß
Brahm nach
Wien kommt,
will ich um Deine
Stücke aufzuführen,
|will ich nur
melden, wenn Du mein
st, es könnte für Dich irgendwie
von Nutzen
sein. Eine »Nachricht« will ich von Dir nicht haben; Du ha
st mich
falß mißver
standen. Wenn ich al
so bis Donner
stag von
Dir nichts höre, werde ich
nach Wien annehmen, daß es Dir angeme
ssen er
scheint, wenn ich die
Meldung nach
Wien sende, und werde
sie abtelegraphiren.
Ich hab
e bereits angefangen, das
Feuilleton über Deine
Stücke zu
schreiben, bin aber nicht über
die er
sten Zeilen herausgekommen. Unablä
ssig wird mir die Feder
|aus der Hand geri
ssen. Die Arbeit
selb
st i
st die
schwer
ste, die ich je gemacht. Ich muß mich zwingen (und das i
st ein harter Zwang),
mit ei
siger Kälte zu erwägen, und mich auszudrücken und muß mir einreden, daß ich
über die
Stücke eines mir
unbekannten Herrn
Arthur Schnitzler schreibe. Wenn die
Parlaments
se
ssion
so weiter geht, – dann weiß Gott, wann ich fertig werde.