Der Beifall, den Du in
so gütigen Worten meinem
Feuilleton spende
st, hat mich innig
erfreut, und ich Danke Dir von Herzen dafür.
Dein lieber Brief, den ich Samstag empfing, ist nicht besonders erfreulich. Warum so mißgelaunt? Wer wird sich so vom Wetter
abhängig machen? Und wenn es gegenwärtig mit dem Produziren nicht recht geht, so wird schon |wieder ein produktiver Zustand kommen. Der
Geist sammelt eben neue Kraft.
Was i
st mit der »
Beatrice« und dem »
Deutschen Theater«?
Die Bücher, die Du mir empfiehlst, möchte ich
gern lesen; nur wird die Erfüllung dieses Wunsches an dem Umstande scheitern, daß ich
die Namen zumeist nicht lesen kann. Insbesondere von Demjenigen, den Du mir ans Herz
legst, habe ich trotz eifriger Bemühung nicht mehr herausbekommen können, als daß er
mit L. |anfängt.
Ha
st Du Dir die »
Maximes de la Vie«
der↓der↓ Comtesse Diane kommen la
ssen? Noch
schöner vielleicht i
st das
Livre d’or von der
selben, – ein entzückendes Spiel des Gei
stes und zugleich eine Quelle
tiefer Lebensweisheit.
Was
Sudermann anlangt, bin ich durchaus Deiner An
sicht. Vielleicht ergreife ich in dem
Streit noch das Wort, obwohl mir Andere gerade das, was ich
sagen möchte, wegge
schrieben
|haben.
Kerrs Erwiderung
war zum Theil hüb
sch in der Form, aber der Ge
sinnung nach lausbübi
sch, wie überhaupt
ein Lausbuben-Zug immer
stärker bei ihm hervortritt.
Harden war, im er
sten Theil
seiner
Erwiderung, viel bedeutender; im
zweiten
spricht er zu viel und zu eitel von
sich.
Fräulein
Eva F. i
st hier. Ich habe
sie
einmal ge
sehen und in den er
sten fünf Minuten den Eindruck gehabt: »Es i
st
unmöglich.« Es i
st beinahe eine phy
si
sche Antipathie, die ich nicht werde überwinden
können.
Grüße
Heinrich und
seine
Mutter und
sei Du
selb
st vielmals gegrüßt
von Deinem
Paul Goldmn