Ich habe fürchterlich viel zu thun u. komme er
st heut
dazu, Dir vielmals für den
Ausschnitt aus dem
N. W. T. und Deinen lieben Brief zu danken.
Die guten Nachrichten von
Olga und Deinem
Sohne haben
mich
sehr erfreut. Grüße
sie alle Beide recht herzlich. Wie denkt
Heinrich Schnitzler über
Gerhart Hauptmann?
Mit
Brahm wir
st Du wohl
|inzwi
schen einig geworden
sein. Er hat
sich in der letzten Cen
sur-Affaire
recht männlich und
sympathi
sch benommen.
Sudermann mi
scht in
seinen
Artikel Wahres mit Albernem. Was er über den Gebrauch des Wortes
»unliterari
sch«
sagte, war
sehr richtig. Auch die
gaminerie un
seres
Freundes
Kerr, die er in
seinem letzten
Feuilleton anführt, war recht gar
stig. Vieles aber ließe
sich leicht
widerlegen.
|Ha
st Du den »
Brief« von
Hoffmannsthal gele
sen, der vor einigen Wochen im »
Tag«
er
schienen i
st?
Ge
stern Nachmittag kam ich endlich dazu,
Liesl in ihrem
Boudoir zu be
suchen. Sie wohnt recht
ärmlich, das arme Ding, – aber
sie i
st
sehr vergnügt und
spielt
sogar
schon größere
Rollen.
Ich bin wieder einmal durch Verschiedenes (Schlaflosigkeit, nervöse Störungen) sehr
|niedergedrückt. Daher für heut nur diese wenigen Zeilen.
Laß’ bald von Dir hören und sei vielmals und herzlichst gegrüßt von
Deinem
Paul Goldm