Ich habe mich
sehr gefreut, wieder von Dir zu hören. Die
Budapester Rei
se muß recht intere
ssant
gewe
sen
sein. Hat
sich
Brahm über die »
Beatrice« ent
schieden? Wenn er die »
Monna Vanna« von
Maeterlinck gibt, muß er auch die »
Beatrice« geben können. Dein
Stück laß’ nur ruhig noch warten, bis Du
ordentlich Lu
st bekomm
st, es zu
schreiben. Daß Du kurze
Geschichten schreib
st, gefällt mir
sehr.
Ich glaube, auf die
sem Gebiete i
st viel für Dich zu holen.
Daß
sich der
Vater der
Mädels |verheirathet hat, i
st zugleich komi
sch und gemein. Die
ser
Hundsfott! Wie hat
sich die Ge
schichte
mit dem Advokaten abgewickelt?
Was
Liesl anlangt,
so bitte ich Dich, einmal mit einem Donnerwetter dazwi
schenzufahren.
Den an mich gerichteten Brief von
Löwenfeld ha
st Du wohl gele
sen? Ich
schließe daraus, daß eine
Möglichkeit des Engagements am
Schillertheater
be
steht, wenn man nur ein wenig nachhilft. Ich bin gern bereit, nachzuhelfen
, und den per
sönlichen Be
such zu machen, zu dem er mich
auffordert. Aber vorher muß ich wi
ssen, ob
Liesl ihm ge
schrieben hat, nachdem
sie mir bereits
|einmal
ges vorge
schwindelt hat,
sie habe ihm
ge
schrieben, ohne es gethan zu haben. Ich warte al
so auf Antwort und bekomme keine.
Veranla
sse doch,
×××× daß die junge
Dame Dame sich aufrafft und zur Feder greift, und
sage ihr, bitte, in meinem Namen, daß ich wüthend bin und daß man mit
solch’ einer
verfluchten Schlamperei keine Engagements bekommt!
Grüße
Olga recht herzlich. Ich hoffe,
sie übt die
Löwe’
schen
Balladen (
Tom der Reimer,
Heinrich der Vogler). Wenn ich nach
Wien komme, will ich
sie vorge
sungen haben.
|Meine Pläne bleiben ein
stweilen die alten: Zwi
schen 20.
u. 25. Juli
Wien, dann
Trafoi. Von Fräulein
F. erhalte ich hier und da
einen Brief. Aber das Schreiben i
st eine dumme Sache. Die Fäden
sind abgeri
ssen. Sie
schreibt mir übrigens, daß
sie öfter mit
Salten zu
sammen i
st.