Ich habe bei der
N. Fr. Pr. angeregt, mich
nach
Macedonien zu
schicken. Denn ich fühle immer unabweisbarer
das Bedürfniß, die Kraft, die ich in mir
spüre, wieder einmal an eine
schwere Aufgabe
zu
setzen, und meinem Schick
sal, das mir hart und höhni
sch alle Wün
sche ver
sagt,
wieder einmal davonzugehen. Da ich verflucht bin, nicht geliebt zu werden, will ich
mich
×××××××××××× durch neue Eindrücke, harte Arbeit und hoffentlich auch ein wenig Gefahr
betäuben.
Ob Ob man meiner Anregung Folge geben wird, i
st fraglich. Die
Herren, die mein Talent verwalten, benutzen
das
selbe lieber zu
|Ber Depe
schen über die
preußi
sche Mini
sterkri
sis und Berichten über die Lage des
Berliner Effektenmarktes.
Mache ich al
so nicht die Rei
se, die ich der
Redaktion vorge
schlagen habe,
so werde ich Anfangs Augu
st meinen Urlaub antreten. Diesmal kann es
sich für mich
nur um den Aufenthalt an einem Ort handeln. Es i
st wieder die leidige Geldfrage.
Sparen habe ich während des ganzen Jahres nicht gekonnt, dann muß ich meine
Mutter ins Bad
schicken; und i
st dies gethan,
so
bleiben mir im
S be
sten Falle etwa 400
MK. Damit kann ich nicht ins
Engadin rei
sen; ich hätte
auch keine Lu
st
|dazu. Suche es al
so, bitte,
so
einzurichten, daß wir im
August uns am
Wörther See treffen.
Olga und
Liesl sollen auch hinkommen. Mit
Richard treffe ich nicht gern
zu
sammen, weil ich wirklich erbittert darüber bin, daß er mir nicht eine Zeile
ge
schrieben hat,
seit wir uns im letzten Sommer getrennt haben.
Was Du mir über Deinen Seelenzu
stand
schreib
st, i
st wunder
schön. Du ha
st zur
richtigen Zeit offenbar die richtige
Frau getroffen, und ich hoffe, die
se Liebe
soll reiche
Frucht tragen an dichteri
schen Werken und an Lebensglück.
In der
Frankf. Zeit. fand ich beifolgende
|Novellette. Ich finde, daß
sie feine Beobachtungen und echte
Wiener Stimmung enthält. Wer i
st die
ser
Dr.
Rechert?
Grüße mir die Damen
Olga und
Liesl und
sei Du
selb
st herzlich
st gegrüßt!
Dein treuer
Paul Goldmann.
Bei der blöd
sinnigen Arbeitsmenge, die ich zu verrichten habe, konnte ich »
Bertha Garlan« noch nicht le
sen.
Inzwischen Meine
Mutter i
st
sehr entzückt davon. Inzwi
schen habe ich das
Buch der
Frau Rechtsanwalt borgen mü
ssen, die an Gelenkrheumatismus erkrankt i
st.