Ihr neues Briefpapier, das Herr
Paul Ihnen ge
schenkt hat, i
st
sehr
schön, und über Ihren Erfolg habe ich mich
sehr gefreut. Ich habe es nicht anders erwartet, und ich meine,
Sie
sind auf dem Wege, etwas Großes zu werden. La
ssen Sie
sich von Herzen
beglückwün
schen! Die große Dummheit, die gewi
sse Leute gemacht haben, die ich näher
kenne, – die Dummheit nämlich, dem Ehrgeiz allzu
sehr nachzugeben und über dem Streben
das Leben zu verge
ssen – werden Sie ja wohl vermeiden. Und
so i
st Alles gut. Ich bin
zu Weihnachten in
Frankfurt bei
Schwester,
Schwager |und
Onkel. Hatte Allerlei von die
sem Aufenthalt gehofft. Aber
vergebens. Traurig, wie ich gegangen, komme ich nach
Berlin zurück. Schreiben Sie mir bald wieder!
Der »
Rosenmontag« i
st ein
blöd
sinniges Stück.
Altenberg sollen Sie nicht le
sen,
Maupassant so viel als möglich (obwohl Sie eigentlich noch zu jung dazu
sind).
Meine
Mutter i
st die Güte
und Selb
staufopferung in Per
son. Gerade das, was Sie brauchten. Ich aber bin wenig
dankbar dafür und
sehne mich nach etwas ganz, ganz Anderem, als nach einer
Mutter.
Nach
Wien werde ich lange nicht kommen. Wozu auch
das ewige Herumrei
sen?
|Man fährt und fährt und
kommt doch nicht weiter.