Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 27. 12. [1900]

|Frankfurt 27. December. Reuterweg 59.
Mein lieber Freund,
Ich hoffe, Du hast frohe Weihnachten gehabt und ich wünsche Dir ein glückliches neues Jahr.
Ich bin diese Woche in Frankfurt, ruhe mich ein wenig aus und lasse es mir gut gehen.
Alle die Meinigen grüßen Dich. Mein Onkel hätte gern den »blinden Hironymo« für die Frankfurter Zeitung gehabt und läßt Dich bitten, wenn Du wieder einmal eine kurze Novelle fertig hast, sie ihm zu schicken.
Die Weihnachtsnummer der N. Fr. Pr. ist mir nicht zu Gesicht |gekommen, und ich habe den »Lieutenant Gustl« daher noch nicht gelesen.
Gibst Du die »Beatrice« dem »Volkstheater«? Du solltest es entschieden thun. Auch mein Onkel ist der Ansicht.
Meine Feuilletons sammeln? Nie im Leben finde ich einen Verleger. Man weist mich mit Hohnlachen zurück, wenn ich mit so etwas komme.
Sei so gut und schreib mir ein Wort hierher an die obige Adresse meines Schwagers Dr. Rosengart.
Bitte auch Deiner Frau Mutter, Deinem Bruder und Deiner Schwägerin, |Deiner Schwester und Deinem Schwager meine herzlichsten Neujahrs-Glückwünsche zu übermitteln.
Viele treue Grüße!
Dein
 Paul Goldmann.
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