Ich habe mich sehr mit Deinem und der kleinen Liesl Briefe
gefreut.
Du kann
st Dir denken, wie gern ich mit Euch Allen zu
sammen
sein würde. Aber Du mach
st
es mir gar zu
schwe schwer; und wenn Du nach der
Schweiz geh
st, wird es
ganz unmöglich
sein. Ich bekomme eine Freikarte auf der
Südbahn. Danach muß ich mich richten, bei meinen be
schränkten
Geldmitteln. Wenn Du al
so mit mir
|zu
sammen
sein
will
st,
so mußt Du mir entgegenkommen. Das heißt al
so: Geh
st Du nach
↓Kärnthen oder↓ Tirol, nach
Südtirol womöglich,
so werden wir uns
sehen. Wenn
nicht nicht,
so werde ich diesmal meinen Urlaub in
Österreich verbringen, ohne Dir die Hand drücken zu können, und das wird
sehr traurig
sein. Im Übrigen denke ich mir: Ihr Zwei
seid glücklich miteinander.
Gewiß, ich würde Euch nicht
stören. Aber
soll ich mir das anthun, ich Ein
samer,
|dem Alles ver
sagt i
st, in der Nähe eines
so großen
Glücks zu leben?
Theile mir al
so
↓(und zwar möglichst rasch)↓ noch Nä Jedenfalls noch Näheres über Deine Rei
sepläne mit!
Kerr möchte auch mit Dir und mir zu
sammen
sein. Soll ich ihm
sagen, wo Du bi
st? Und
mit wem? Ein
stweilen haben
Kerr und ich fe
stge
setzt, daß wir uns am
Wörthersee treffen und vielleicht zu
sammen hingehn
?↓.↓
|Sei vielmals und von Herzen gegrüßt von
Deinem
Paul Goldmnn
Liebes Fräulein
Olga, Ich
danke für Ihre lieben Zeilen und freue mich auf Ihren Brief. Könnten Sie nicht den
Arthur be
stimmen, daß er nach
Tirol oder
Kärnthen geht
statt nach der
Schweiz? Nach mir richtet er
sich nicht; das weiß ich aus Erfahrung. Aber wenn Sie es verlangen, richtet er
sich
vielleicht nach Ihnen. Das Ganze kann ja ein Geheimniß bleiben zwi
schen uns
Beiden. Beiden.
Herzlichst Ihr
Dr. Paul Goldmann.
|Liebes Fräulein Liesl,
Mir fällt ein, daß ich Ihnen auch gleich antworten möchte. Ich danke Ihnen für Ihr
liebes Briefchen, und es thut mir unendlich leid, daß Sie
soviel Kummer gehabt
haben. Aber warten Sie nur, es wird
schon be
sser kommen. Ich möchte Sie gern
wieder
sehen und ein Bischen mit Ihnen plaudern und Sie quiet
schen hören (quiet
schen
Sie noch
so gut?). Aber die
ser
|Schurke, der
Arthur (bitte,
Sa sagen Sie es ihm
××× nicht, daß ich ihn Schurke genannt habe) will nach der
Schweiz gehen. So macht er es mir unmöglich, mit Ihnen
zu
sammenzukommen. Ich glaube, er thut es ab
sichtlich. Er will beide Schwe
stern ganz
für
sich haben und gönnt
sie Keinem. Er war immer
so ein Intriguant.
|Bitte, schreiben Sie mir bald wieder, und seien Sie
herzlichst gegrüßt von
Ihrem
Dr. Paul Goldmann.