Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 6. 12. [1899]

|Frankfurt, 6. Dezember.

Mein lieber Freund,

Eine kleine Anfrage, die ich Dich aber bitten muß, streng vertraulich zu behandeln. Die »Frankfurter Zeitung« sucht einen zweiten Feuilleton-Redakteur, eine Hilfskraft für Dr. Mamroth; eventuell könnte der Betreffende zugleich das Musik-Referat übernehmen. Weißt Du Jemanden, einen jüngeren oder älteren Mann, der geeignet wäre? Was ist beispielsweise mit |Alfred Gold?
Weiter, gleichfalls vertraulich: Wassermann ist nicht mehr zu halten. Er hat die Berichterstattung gar zu gewissenlos geführt. Man wird ihm am 1. Januar kündigen. Ich habe bereits Alles gethan, um Schwarzkopf die Stelle zu verschaffen. Mein Onkel ist einverstanden, und wenn mir die Canaille, seine Frau, nicht dazwischen hetzt, wird es wohl werden. Mir hätte, offen gestanden, Hirschfeld |näher gelegen. Aber Dir zuliebe soll es Schwarzkopf sein – wenn eben nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt.
Viele treue Grüße!
Dein
 Paul Goldmann
Was macht Richards Drama? Und was dasjenige von Hoffmannsthal? Letzterer hat mir vor einigen Wochen |sein Buch geschickt mit einer Widmung: »in herzlicher Sympathie«. Ich hatte Lust, ihm meines zurückzuschicken mit der Widmung: »in sympathischer Herzlichkeit« – habe es aber unterlassen.
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