Haben Sie vielen Dank für Ihren lieben Brief! Antworten kann ich Ihnen noch nicht.
Es
i
st nicht mit Worten zu be
schreiben, was ich zu thun habe! Ich will Ihnen nur
sagen,
wie
sehr mich Ihre Zeilen gefreut
ha haben, in denen Sie als das liebe
Wiener
Mädel er
scheinen, als das ich Sie kenne. Warum man weinen muß, wenn
Hauptmann ein
schlechtes
Stück schreibt, i
st mir
|zwar unklar, aber über
Hauptmann wollen wir nicht mehr miteinander reden. Bezüglich des dritten
Aktes von
Hoffmanns Erzählungen bin ich ganz
Ihrer An
sicht. Ich habe ihn immer für das
schön
ste gehalten, wenn auch die
Barcarole mein Lieblings
stück bleibt. Nur
Arthur hat, wie Sie
sich erinnern werden, die ganze
Oper als talentlo
ses Machwerk bezeichnet
und hat dadurch wieder bewie
sen, daß er vom Theater nichts ver
steht.
La
ssen Sie es
sich gut gehen in Ihrer neuen
Pension mit den
new style-Möbeln und
seien Sie (bis ich Ihnen ausführlich
schreibe) ein
stweilen
herzlich
st (nicht herzl
ich, wie Sie
schreiben) gegrüßt von Ihrem getreuen
Paul Goldmann.
|Liebes Fräulein
Liesl, der unglaublich
blöde Brief, den Sie mir ge
schrieben haben, hat mich
sehr gefreut. Seien Sie brav und
lernen Sie was! Zur Belohnung dürfen Sie dann auch
wieder nach
Berlin kommen und
wieder einmal in meinem Umgang
sich fortbilden.
Kohrl verlebt in
Tirol gewiß glückliche Tage,
seit er Sie los i
st. Grüßen Sie Herrn
Paul und
seien Sie
selb
st herzlich
st gegrüßt von Ihrem getreuen
Paul Goldmann