Fondateur M. L.
Sonnemann.
Journal politique, financier,
commercial et littéraire.
Paraissant trois fois par jour.
Bureau à Paris Paris, 29. Juli.
Mein lieber Freund,
Vielen Dank für Deinen lieben Brief!
Mittwoch od. Donner
stag
fahre ich von hier fort, gedenke einen Tag in
Stras Strassburg mich aufzuhalten, dann zwei oder drei Tage in
Muenchen, wo ich im »
Hotel Marienbad« wohnen werde (dies für etwaige Nachrichten). Dann nach
Toelz. Ich habe diesmal
|fünf bis
sechs Wochen
Urlaub. Wenns der Arzt verlangt,
so muß ich
sie natürlich ganz auf die Kur verwenden.
Sollten vier Wochen genügen,
so möchte ich gern – falls ich noch Geld habe –
so etwa
acht Tage irgendwo in der Welt mit Euch zu
sammen
sein. Jedenfalls
sehe ich mit Freude,
daß ich Aus
sicht habe, Dich
schon vorher zu
sehen. Mein Wun
sch i
st nur, daß es
möglich
st lange wäre. Nachrichten erreichen mich
|nach Muenchen zunäch
st
Toelz (
Baiern)
Poste-restante. Kommt die Frau
Andreas nach
Salzburg,
so gehe ich vielleicht auch
hinüber. Was Du
Richard sagen
soll
st, weiß ich
nicht. Ich gebe Dir Vollmacht, zu
sagen, was Du will
st. Mir wider
strebt es, ihn
anzulügen. Ich danke Dir für die Mittheilung de
ssen, was
Loris ge
schrieben. Es i
st
sehr hüb
sch, – nur
weiß man nicht recht, was eigentlich an der Sache merkwürdig war,
|Goldmann oder das
Gewitter Gewitter? . . . .
Herzl i
st vorge
stern nach
Aussee abgerei
st. Ich bin innnerlich ganz fertig mit ihm. Äußerlich hält es nur noch
durch ein paar recht lockere Fäden zu
sammen. Der
ungari
sche Saujud kommt immer deutlicher
ut unter dem Literaten hervor, und das wird unerträglich. Ich glaube es wäch
st
ein
sold solider Haß heran zwi
schen ihm u. mir.
Was geht mit Deinem
Stücke vor, daß Du
so re
signirt über das
|Warten auf Erfolg
sprich
st? Nun, ich höre es ja näch
stens wohl mündlich. Gewiß, Du
soll
st den Erfolg nicht erwarten. Laß’
D das nur
gehn, das thue ich
schon für Dich.
Daß Du »
Freiwild«
schreib
st, freut mich
sehr. Du
ha
st Recht: die Arbeit i
st bei dem Allen das Schön
ste. Oh, wer arbeiten könnte,
!↓,↓ wie Du! Alles gute Glück
|zum
Werke! . . . .
Grüß’ Dich Gott, mein lieber Freund. Nun wird man sich bald sehen. Wie ich mich
freue!! . .
Dein treuer
Paul Goldmann . .
Ich weiß
Richards Adre
sse nicht. Bitte,
gib
’ ihm inliegenden Brief.