Wenn Du am 15. September
Wien verla
ssen will
st, würde ich wohl kaum die Freude
haben, Dich auf meiner Rückrei
se zu
sehen. Meine
Freundin i
st vor einigen Tagen heimgefahren. Die Briefe des
Mannes wurden drohend und
schienen eine Kata
strophe anzukündigen. Was nach der
Heimkehr der armen
Frau
ge
schehen i
st, weiß ich noch nicht. Auch auf meiner Seite gibt es
unge unvorherge
sehene Complikationen. Ich erhielt einen Brief meines
Schwagers, der be
sagt, die
se
Frau sei nach den Ereigni
ssen die
ses Winters nicht
mehr eine Frau, die man heirathet, und der mich vor die Wahl zwi
schen einer Heirath
und einem Bruch mit meinem
Schwager stellt. . Mein
Onkel, den ich unterwegs getroffen,
spricht
zu mir
, dem in dem milden und mitleidigen Tone, in dem man zu Jemandem
spricht, der im
Begriff i
st,
sich in ein großes Unheil zu
stürzen. Ich weiß in die
sem
|Wider
streit der Empfindungen wieder nicht aus noch
ein.
Heut fahre ich ein paar Tage nach
Venedig. Vor Montag bin ich kaum
in
Wien. Natürlich wir
st Du Dich in
Deinen Rei
sedispo
sitionen durch mich keineswegs
stören la
ssen. Wenn Du mir etwas
schreiben will
st:
Venedig, Poste restante.