Felix Salten an Arthur Schnitzler, 28. 12. 1902

28. XII. 02
Liebster, leider konnte ich Sie vor meiner Abreise nicht mehr sprechen. Nun habe ich Ihnen inzwischen noch mehr zu sagen als früher.
Bin hier bei Erzh. Leopold und fahre jetzt nach Genf um den Nachmittag mit seiner Schwester zu verbringen
Reise Montag nach Wien zurück, wo ich Dienstag |früh eintreffe. Vielleicht rufen Sie mich ×× Mittag an, oder ich komme so zwischen 4 & 5 zu Ihnen, da es ja aus dem Caféhaus doch ×××× nichts wird. »Das Leben ist eine Rutschbahn.« Könnte der Leop. jetzt auch sagen. Er thut mir furchtbar leid. Hier ist’s übrigens bald Frühling.
Herzlichst Ihr
Salten
Wenn Hofmannsthal noch nicht gelesen hat, bitte ich ihn auf mich zu warten. Schreibe ihm das aber.
|Sollte S. Fischer in Wien sein, bitte ihm meine Abwesenheit entschuldigen. habe ihn eingeladen und mußte abreisen, Mittheilen konnte ich ihm nichts davon, weil ich ihn auf dem Weg nach Wien glaubte und eine |Wiener Adreße von ihm nicht hatte.
F. S
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