Felix Salten an Arthur Schnitzler, 9. 10. 1899

|Wien, 9. X. 99.
Lieber Freund, von Hirschfeld erfahre ich, dass Sie jetzt in Berlin sind, und da fällt es mir ein, ob Sie nicht jetzt Gelegenheit hätten, mit Fischer ein Wort über meine Novellen zu sprechen, d. h. wenn es Ihnen sonst passt, und wenn es im Übrigen Ihre Meinung ist, dass die Novellen gut sind. Um was ich Sie bitten würde, wäre eben nicht die »Empfehlung«, sondern, wenn die übrigen Umstände es erlauben, eine intensivere Intervention. Ich möchte sehr gerne bei Fischer verlegt werden, möchte aber von Fischer keinen Korb bekommen. Vielleicht macht es etwas bei ihm aus, wenn Sie ihm sagen, dass in den nächsten Monaten ein Stück von mir am Volkstheater kommt. Bitte, schreiben Sie mir ein Wort, ob Sie das thun können, nur bitte, sagen Sie |es mir ganz ruhig, wenn Sie’s aus irgend einem Grund nicht gerne thun möchten.
Hoffentlich sind Sie bald wieder hier. Hirschfeld erzählt nur, dass er Sie ganz erfüllt von Arbeit angetroffen hat; ich freue mich sehr darüber.
Herzlichst Ihr
 Salten
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