Die Regelung der Landaufenthalts-Frage freut mich
sehr. »
Kurhaus in Mödling«
klingt vielver
sprechend. Ich wün
schte, ich könnte auch hin. Ich bin
schwer
überarbeitet und leide
t seit einer Woche
ununterbrochen an Kopf
schmerzen.
St↓D↓ie Vor
stellungen von »
Lebendige Stunden«
sollen
stets ausverkauft
sein. Ich freue mich
sehr darüber, daß Dir Deine
Arbeit auch Geld bringt. Du kann
st es brauchen. Wie hat
sich
Schlenther verhalten?
Sudermanns neues
Stück i
st elend.
|↓In der Art von Philippi. Nur macht es Philippi besser.↓ Ich konnte nur ganz kurz darüber
telegraphiren, weil
d die Vor
stellung er
st nach elf aus war, und ein Feuilleton darüber
zu
schreiben, wurde mir telegraphi
sch unter
sagt. Herrn
Wittmanns kriti
scher
Würdigung darf ein armer
Reporter, wie ich bin, nicht vorgreifen.
Dank für die B
uch↓ücher↓empfehlungen. Ich le
se nach wie vor mit Genuß die
Shakespeare-Biographie von
Brandes.
Brandes i
st
hier, läßt
sich aber
bei mir nicht
sehen. Übermorgen feiert
↓er↓ seinen 60. Geburtstag. Vergiß nicht, ihm zu gratuliren.
|Mit
Singer sprich’, bitte, ein
stweilen nicht.
Kanner soll bald wieder
hierherkommen, und ich werde ver
suchen, ihn zur Rede zu
stellen.
An
Mauthners Stelle
soll mein
Onkel zum
Berliner Tageblatt kommen. An mich
denkt
selb
stver
ständlich Niemand. Ich bin nicht literari
sch.
Anbei der Brief von
Herzl. Sende ihn mir, bitte, gelegentlich zurück.
»Sie »
Sie« (aus
Frankfurt)
schreibt Folgendes
,↓:↓ |[handschriftlich Theodore Rottenberg:] Dein
Schnitzler-Feuilleton, womit er doch wohl
einver
standen
sein wird, i
st fein, fein, mein Lieb
ster. Nur die Epi
soden-Sache mißfällt mir. Es
giebt Männer & viele tau
send Frauen, die von der Liebe leben. Bei
Schnitzler wird Kun
st & Liebe
sicherlich i
mmer eins bleiben; halb Frauenpo
se & halb
Österreicher i
st er nun einmal. Die wahre, erhabene
»deutsche Männlichkeit« kann ich mir von ihm eben
so
wenig denken wie von
M. Donnay z. B.
[handschriftlich Paul Goldmann:] Viele treue Grüße, mein lieber Freund, Dir und den
Mädels.
Dein
Paul Goldmann