lieber Freund, mit
M. H. konnte ich bisher kaum hundert Worte unauffällg
sprechen; der Brief, den Sie
erhalten, i
st natürlich die Reaction auf meine Mittheilg; – in die
sen Tagen habe ich
jedenfalls weiter Gelegenheit
sie zu
sehen (vielleicht heute) und bringe das gewün
schte
schonend bei. Ich habe nicht den Eindruck, da
ss
Gefahren drohen. Nicht »Verlogenheit«, aber naive Unechtheit
sozu
sagen. Glauben Sie
nicht? –
|– Die
Proben haben mir keine
be
sondre Freude gemacht; i
mmerhin ko
mmt
einiges be
sser heraus als ich dachte. Mit
Lessing vertrag ich mich
schlecht.
Brahm i
st klug und quälend wie i
mmer.
Paul G. geht als »verbloedeter Thor« herum. (So ne
nnt er
sich
selb
st, in An
schlu
ss an
eine
↓unglückliche↓ Liebesgeschichte, die er in
ganz
Berlin selber erzählt hat.) – Heute Abend ko
mmt
Olga an,
|Sam
stag mein
Bruder (wahr
scheinlich.) – Ich hoffe Din
stg früh zu Hau
se zu
sein und
spreche Sie wohl
gleich in
den er
sten Tagen. – Zu dem neuen »Avancement« gratulir ich herzlich.
Herr
Wigand war hier bei mir;
solang ich nur durch
Lantz von den admini
str Zu
ständen der »
Zeit«
erfahren hatte, konnte ich einige für
|unbewußt übertrieben halten, aber nach den Berichten des Hrn
W. find ich das Verhalten des hier in Betracht ko
mmenden Hinaus
schmeißer
und↓,↓ Gageverkürzer und Proce
ssführer einfach
skandalös. –
– Leben Sie wohl,
seien Sie herzlich gegrüßt, auf Wieder
sehn
Ich hoffe, Ihre
Frau i
st wohl.
Ihr
A.