Fondateur M. L. Sonnemann.
Journal politique, financier,
commercial et littéraire.
Paraissant trois fois par jour. Paris, 9. Februar.
Mein lieber Freund,
Dein lieber Brief, den ich mit Ungeduld
e× erwartet habe, hat mich ein wenig erregt und beunruhigt. In einem Augenblick,
wo
so wichtige Dinge in Deinem Leben vorgehen, bi
st Du gar wortkarg; und Du ahn
st
nicht, wie
sehr die
se allgemeinen Andeutungen, die man zu errathen ver
suchen muß,
denjenigen quälen können, der in der Ferne liebevollen Antheil an Dir nimmt und nicht
weiß, was vorgeht. Was gibts eigentlich? Sags doch heraus mit drei klaren Worten!
Worin liegt vor allen Dingen der »Ern
st«
|der
Verhältni
sse, von dem Du
sprich
st? Bi
st Du bedroht in irgend einer Weise? Du wir
st
Dich doch nicht etwa mit Jemandem
schlagen mü
ssen? Dann
setze
ich mich in den Zug und komme nach
Wien. Und was
soll die
se »Flucht«? Wohin will
st Du gehen? Komm
’
wenig
stens nach
Paris, Lieb
ster, –
hier kann
st Du in irgend einem Vorort wunder
schön und billig wohnen, ohne daß ein
Men
sch von Deiner Anwe
senheit etwas zu ahnen braucht. Und wir
sollen uns im Sommer nicht wieder
sehen? Ja,
liebes Kind, will
st Du denn nach
Australien
gehen? Und Du glaub
st, daß ich
|nach
solchen
Vorgängen auf eine Aus
sprache mit Dir verzichten werde, nachdem ich Dich bisher in
jedem gleichgiltigen Sommer anzutreffen ge
sucht? Wo immer und mit wem immer Du bi
st,
– ich komme hin. Und wenn Du mir die
ses Freund
schafts-Recht ver
sagen wollte
st, würde
ich das
sehr bitter empfinden. Und die äußeren Unannehmlichkeiten, von denen Du
sprich
st, – kann ich Dir da nicht wenig
stens etwas tragen helfen? Kann
st Du nicht
irgend etwas auf mich
schieben? Ich habe einen breiten Rücken.
Ich
sende Dir anbei einen Brief von
Thorel, den ich auf eine Anfrage bei die
sem bekam.
Ha
st Du noch ein Exemplar von »
Mourir«? Bitte,
sende es
, mit an
Madame J. Marnière,
68. rue Jouffroy, Paris. Schreibe hinein:
À Madame J. Mar Marni, hommage respectueux, und Deinen Namen. Es i
st eine
gei
stvolle und liebenswürdige
femme de lettres (E. Voilà der »
Vie Parisienne«), der ich von Dir ge
sprochen habe.
Non, rien de nouveau. Il fallait
lai
sser à
Carré quelques
semain
es. Je les lui ai lai
ssées. Maintenant, je vais le
relancer a
ssez souvent. J’ai commencé
vendredi dernier. Et je
continuerai, en rapprochant de plus en plus les distances. Il faut traquer les
directeurs de théâtre, comme on traque les cerfs à la chasse.
Signalez donc à Schnitzler, l’
article de
Wyzewa dans le
Temps du 27 janvier
. J’avais dit à
Wyzewa
que je
traduisais du
Schnitzler, et il a ainsi cherché
|à me rendre service
par les quelques
lignes
extrêmement flatteuses, qu’il a consacrées à Schnitzler –
Je vous tiendrai au courant.