Seit zehn Tagen bin ich in
Frankfurt bei den
Meinen.
Deutsches Land,
Frühling und Friede – das thut wohl. Aber drohend
sind die Zukunftsfragen da. Und ich
war krank und lag einige Tage zu Bette
. |Die
ser Tage gehe ich nach
Paris zurück. Will Dir nur von unterwegs einen Gruß
senden. Aus
Paris hör
st Du Näheres von mir.
Herzl i
st gar
so
schweig
sam über das Bei
sammen
sein mit Dir. I
st das nur
seine eitle
|Suffisance?
Oder habt Ihr was gehabt? Wie hat er Dir überhaupt gefallen?
Ich
höre,↓höre,↓ Du wir
st er
st im Herb
st
aufgeführt. Be
sser im Anfang, als am Ende der Saison. Am Be
sten wäre es freilich, die
Berliner
Aufführung |ginge der
Wiener
voran. Publikum und Kritik
sind in
Berlin doch im
Ganzen intelligenter. Ein
Berliner Erfolg wäre
für
Wien be
stimmend, auch für den ewig zaudernden
Burgtheater-Direktor. (Wie ich hier höre,
strebt
Paul Lindau nach
Burckhardts Nachfolger
schaft).
|Hier ein
Stück von
Rudolf Lothar ge
sehen. Es i
st unerhört, daß man die
sen
Buben nicht mit Fußtritten vom Theater jagt.
Hast Du frohe Ostern gehabt? Und wie gehts Dir? Du schreibst mir wohl ein kurzes
Wort, ohne meine |längere Antwort abzuwarten.
Bahr hat al
so wieder einen
Vortrag
gehalten. Der
Volkssänger der
Moderne! Die Brettl-Natur, das i
st der Grund in dem We
sen des
Kerls. Wie ich den immer mehr
ha
sse! Die
sen
Mann von
Gei
st, aber
|ohne Kun
st, ohne Urtheil, ohne
Gewi
ssen! Merk
st Du, wie er
sich lang
sam in die
Clique
hinein
schleicht? In wenig Jahren hat er irgendwo ein officiö
ses k. k. Literatur-Amt.
Daß die
ses
Rindvieh, der
A Necker, Dich angreift, i
st
selb
st
|ver
ständlich.
Wenn
Du Daran daß Du die
Och Och
sen
stützig mach
st, kann
st Du auch
sehen, daß
Du Jemand bi
st. Aber daß die
ser Angriff in der »
Zeit«
steht, macht
mir das Blut wallen. Wenn Ihr könnt, tretet den
Bahr noch bei Zeiten todt. Son
st werdet Ihr viel Schlimmeres erleben. . . .
Grüß’ Dich Gott, mein lieber Freund!
Dein
Paul Goldmnn