ich danke dir herzlich, d
ss du die
Exc. zu
[e]inem
so
schönen Erfolg gebracht ha
[s]t u gratulire dir zu
dem ganzen Abend. Ich war mit
Olga auf d
Semmering; darum haben wir dich nicht um Karten
gebeten. Ich
selb
st wäre übrigens keineswegs
dort↓im Bös-Saal↓ gewe
sen – denn, du ver
steh
st es gewi
ss, ich kann mir eigene Sachen vor
großem Publikum nicht vorle
sen la
ssen. –
Der Recurs i
st prachtvoll. Und ich würde ihn mit Freuden vor die näch
ste
Auflage des
Reigen drucken la
ssen – we
nn er nicht
so viel Lob über mich enthielte. Man läßt
sich gerne an fremden Höfen mit
schmetternden Trompeten
stößen empfangen – aber
ich↓man↓ ka
nnm↓s↓ich doch nicht im eigenen Hau
se feiern la
ssen . .
Doch wäre es zu
schade, wenn die
ses Mei
ster
stück der Oeffentlichkeit vorenthalten
würde. Da
ss
sich in
Wien nichts würde anfangen
la
ssen, war vorauszu
setzen. Die Kerle
sind ja nicht mehr feig, weil ihnen even
tuell was ge
schehen
könnte –
sondern aus Liebe zur Sache. Wie wärs denn mit dem Ausland?
Berliner Tageblatt (oder
Vossische?) wären vielleicht zu gewinnen? Wenn kein Tagesblatt, eine Wochen
oder Monats
schrift? – Wie immer – ich danke dir und
Burckhardt vielmals und wärm
stens. Was i
st das übrigens für eine Stelle im
Lamprecht, die durch die Blätter
ging? Ich habe nichts gele
sen.
Salten thu ich gewi
ss nicht Unrecht.
Lies nur – we
nn es
so viel Intere
sse für dich hat, –
den↓meinen↓ ganzen Brief an
Salten. Nicht um
Lob und Tadel handelt es
sich. Das we
sentliche für mich bleibt, da
ss in dem
Feuilleton genau
die Sachen
↓zu meinen Ungunsten↓
drin
stehen – über deren mangelnde Berechtigung
sich
sein Verfa
sser Dutzendemale mir
gegenüber ausge
sprochen. Lies den Brief. – Und das ärgerliche – worüber wir auch
so
oft ge
sprochen haben – der Ver
such, einem Dichter Gebiete abzu
stecken – oder zu
verwehren. Ich, als einziger Men
sch auf der bewohnten Erde,
soll nicht mehr
das Recht haben,
eroti
sche Beziehungen zu
schildern, oder unverehelichte junge Damen darzu
stellen? –
Es werden nach mir noch etwa hunderttau
send Bücher von Liebe und
Liebelei,
süßen und
sauren Mädeln, und
Anatolen und Mäxen ge
schrieben
werden – wie
sie vor mir ge
schrieben worden
sind. Und gerade ich beko
mm immer
sozu
sagen einen Krach in den Schädel, wenn auch
nur
ein↓aus↓ der Ferne ein Hauch von Erotik über meine Ge
stalten weht?
Und der letzte Krach
geht gerade von
Salten aus, mit dem
gemein
schaftlich ich mich über diese Kräche
↓so oft↓ belu
stigt
und geärgert habe? – Aber la
ssen wir das auf eventuelle mündliche Unterhaltung. – Ich
darf dich wohl die
ser Tage wieder in
St Veit
auf
suchen?
Herzlich
st dein getreuer
Arthur.