|9. 11. 03
Lieber Arthur!
Ich habe ge
stern Dein »
Excentric« vorgele
sen und
die Leute haben über das liebenswürdige Fräulein de la Ro
sière
so gebrüllt, daß ich
wirklich bisweilen eine Minute lang warten mußte, bis
sie
sich
so weit gefaßt hatten,
mich wieder anzuhören. Die Ge
schichte i
st kö
stlich und zum Vorle
sen ideal. Ich
schicke Dir das Heft mit der
selben Po
st zurück, ich habe mir die betr. Nummer der
Jugend bereits
ver
schafft.
Noch etwas, ganz aufrichtig. Da Du keine Sitze von mir verlangt hast, habe ich Dir
keine ×↓g↓eschickt, weil mir das von mir immer so furchtbar aufdringlich vorkommt,
Jemandem ungebeten Sitze zu schicken, der dann am End erst seine Köchin anflehen muß, sie zu benützen.
|Anbei finde
st Du den Rek
ours, der am
5. d. der
Statthalterei überreicht worden i
st. Er i
st von mir
mit
Burckhard berathen und dann von die
sem
verfaßt worden, was aber, nach
seinem Wun
sch, nicht bekannt werden
soll. Ver
suche,
den Rekurs in irgend eine
Wiener Zeitung zu
bringen,
sind durchaus misglückt. Überlege, ob Du ihn eventuell der näch
sten Auflage
des
Reigens vordrucken würde
st. Sag aber nur
offen Nein, wenn es Dir nicht paßt.
Salten tu
st Du glaub ich unrecht. Du mußt nur
doch die für ihn unglaublich heikle und gefährliche Situation bedenken, in der er
ge
schrieben hat. Aber darüber mündlich.
Mit den be
sten Grüßen an Deine
Frauherzlich
st Dein
Hermann