Lieber Arthur, ich bin hier um Wohnung zu suchen, und lese soeben
daß eine junge
Dame zum
Theil auch deshalb weil man ihr die Rolle der
Christine weggeno
mmen hat, sich
vergiften wollte. Es steht das in einer Kärntner Zeitung, in einer Skizze von
Elsbeth |Meyer-Förster. Sie werden also auch hier durch Litteratur in der Litteratur
– man könnte dies mit dem Quadratzeichen ausdrücken – berühmt. Morgen wenn man Ihre
Stücke
gibt, werde ich hier in der Wirtsstube sitzen und so wie heute die Glocken sieben
|läuten hören. Wenn ich bis dahin
nicht todt bin; man soll überhaupt nicht »ich werde« sagen, es ist i
mmer eine Provokation des Schicksals, und wenn ich morgen
todt bin meint dann das du
mme Schicksal es habe einen
glänzenden Witz gemacht.
|Ich wohne Zimmer Nr
o II. So steht über der Thür, das Schlüsselbrett und das
Stubenmädchen haben mir verrathen daß II früher 13 hieß – Freitag ist auch noch
gerade heute. Jetzt weiß ich nicht: Bleib ich auf Nr
o 13,
so wird das vielleicht als Provocation aufgefasst;
|wechsle ich das Zi
mmer, so heißt es: Damit entko
mmt man mir nicht. Auch daß ich das so niederschreibe,
wird vielleicht als fauler Ausweg durchschaut. Finden Sie nicht, daß es schwer ist
sich zu benehmen? Grüßen Sie mir
Brahm, und
wenn Sie ihn
|sehen auch
Kerr; den letzteren kenne ich zwar nur flüchtig
aber ich laß ihn grüßen wegen des schönen
Artikels über
Sudermann etc.
Längstens
Mittwoch bin ich wieder in
Wien, – womit ich aber nichts unbescheidenes gesagt haben will –.