Neumann-Hofers Drängen nachgebend, der mich
noch immer mit Dir plagt, frage ich noch einmal bei Dir an, ob Du denn nicht doch
irgendwie zu be
stimmen wäre
st, einen Vertrag mit ihm einzugehen, der Dich für drei
oder fünf Jahre an
sein
Theater
bindet. Ich habe Dir schon ge
sagt: er bietet Dir 12%
Tantièmen an, oder wenn Du es vorzieh
st, ein Einreichungs
|honorar; eventuell ließe er
sich wohl zu beidem
bereden. Es i
st ihm
sehr wichtig, gerade Dich zu haben. Stelle Deine Forderungen; ich
habe neulich in den paar Minuten Dir nicht
so recht zureden können u. weiß nicht, ob
ich Dich in
Ischl sehen werde. Ich bitte Dich al
so brieflich, Dir die
Sache doch noch einmal zu überlegen. Sie hat gewiß ihre Bedenken. Aber überlege Dir,
ob
sie
sich nicht
so drehen läßt, daß
sie die größten Vorzüge für Dich hat. Suche Dir
etwa Termine aus, wie Du
sie
son
st an keinem Theater
|krieg
st, oder was
son
st etwa in Deinen Wün
schen
liegt. Ich weiß ja nicht, worauf Du am mei
sten Werth leg
st. Schreib mir das dann. Ich
würde
sehr wün
schen, daß Du doch irgendwie mit
Neumannhofer zu
sammen komm
st: denn ich hoffe
so diesen allmälig dahin zu
bringen, daß er aus dem
Lessingtheater eine gut
östreichische Bühne macht. Dies würde ich
von Herzen wün
schen.
In der Hoffnung, daß es Dir immer gut geht, bin ich, mit vielen Grüßen
|an
Richard,