Stefan Zweig an Arthur Schnitzler, [28. 5. 1913?]

|Dr Artur Schnitzler
Wien – Cottage
Sternwartestrasse 72

|Wien.
Kirche Maria am Gestade
Erwin Pendl pinx.

|Verehrter Herr Doktor,

vielen Dank für Ihre guten Worte. Meine Bahr-Redein der N. F. P. war stark frisiert und geschoren, ich hoffe, dass sie in Wirklichkeit intensiver war und mehr von seinem Rytmus hatte. Ich würde mich sehr freuen, Sie im Juli sehen zu dürfen und wünsche Ihnen inzwischen für Ihre Fahrt alles Schöne.
Ihr ergebener  Stefan Zweig
    Bildrechte © University Library, Cambridge

    Sternwartestrasse 72] Zweig wechselt bei der Adressierung seiner Schreiben an Schnitzler immer wieder zwischen der falschen Hausnummer »72« und der richtigen »71«.

    Bahr-Rede] Stefan Zweig hatte am 26. 5. 1913 aus Anlass von Hermann Bahrs 50. Geburtstag am 19. 5.  eine Rede im Akademischen Verband für Literatur gehalten.

    in der N. F. P.] Stefan Zweig: Hermann Bahr, der Fünfzigjährige. (Eine Rede im Akademischen Verband für Literatur). In: Neue Freie Presse, Nr. 17.513, 27. 5. 1913, Morgenblatt, S. 1–3.

    Ihre Fahrt] Den Sommer verbrachte Arthur Schnitzler ab dem 24. 7. 1913 mit seiner Frau Olga und den Kindern Heinrich und Lili auf Brioni und reiste im Anschluss nach Venedig, Sankt Moritz und München, bevor er am 12. 9. 1913 nach Wien zurückkehrte.