Stefan Zweig an Arthur Schnitzler, 27. 10. 1911

Wien, 27. Oct. 11
Sehr verehrter Herr Doktor, für das Gautier Denkmal habe ich gar nichts gezeichnet, sondern nur unterzeichnet, weil ich nicht glaube, dass sich in Frankreich drei Francs für ein deutschesHebbel oder Kleist­-Denkmal zusammenfinden würden. Frankreich braucht uns wahrhaftig nicht.
Noch eines: ich bitte Sie, officiell von meiner Mitteitung wegen Ihres Buches bei Fischer nichts zu wissen. Ich hatte nur eine Art Schuldgefühl, dass ich selbst dieses Buch nicht übernahm (ich stecke in einer Arbeit, fühle mich übrigens nicht ganz zulänglich) und suchte dies zu tilgen, indem ich den empfahl, der mir der Beste dünkte: Auernheimer. Ich hoffe, es wird bald zustandekommen. Auch die Feier der Fünfzigjährigen wird organisiert werden.
Ich bin Ende November wieder in Wien und freue mich dann innig, mich bei Ihnen wieder anmelden zu können. Viele Grüsse Ihrer verehrten Frau Gemahlin von Ihrem getreuen
 Stefan Zweig
Mein »Haus am Meer« findet qute Freunde. Ein paar der gossen Bühnen sind mir schon so viel wie sicher!
    Bildrechte © University Library, Cambridge