Ich war in
Frankfurt, ich habe
sie
wiederge
sehen, und ich weiß jetzt: daß die
se
Frau (trotz Allem) rein und wahr und ein Engel von Güte i
st.
Ich war Jahre lang ein blinder Thor und ich habe mein Glück mit Füßen von mir
ge
stoßen. Sie liebt mich nicht mehr, weil die Verachtung die Liebe in ihr ertödtet
hat. Aber
sie hat den Wun
sch, mich wieder lieben zu können. Wenn ich in
Frankfurt lebte, könnte ich
sie vielleicht
wiedergewinnen. Die Entfernung verurtheilt mich zur Ohnmacht. Aber ich habe
ih ihr ge
sagt, daß mein Leben jetzt ihr gehört; und
sie
hat die
se Gabe angenommen, ohne
sich ein
stweilen jedoch ihrer
seits zu
|binden. Das Alles kann ich Dir nur mündlich
erklären. Zum Schreiben fehlt mir die Zeit und die Kraft.
Meine Sommerpläne hängen von
ihr ab. Es i
st nämlich eine, allerdings
sehr
schwache Möglichkeit, daß
sie
mit mir auf 14 Tage nach
Südtirol kommt. Weißt
Du einen
schönen, kühlen,
billigen Ort, ab
seits von
der Touri
sten-Heer
straße?
Welsberg i
st ausge
schlo
ssen, weil dort
Berliner Bekannte
von mir
sind. Wenn die Rei
se zu
standekommt, wir
st Du, wie ich hoffe, es einrichten
können, mit uns zu
sammenzutreffen. Aber, wie ge
sagt, das liegt Alles noch
sehr im Nebel.
|Jedenfalls gib’ mir einen Rath, wo man
sich
wiedertreffen könnte. I
st
Eppan schön, wo
Richard war?
Grüße mir
Olga (seid
×× Ihr nun verheirathet
oder nicht?) und
sei
selb
st tau
sendmal gegrüßt von
Deinem getreuen
Paul Goldmann