Ich habe mit großer Freude
ver gele
sen, daß Du den
Bauernfeld-Preis erhalten ha
st, u.
beglückwün
sche Dich (auch im Namen meiner
Mutter) auf das Herzlich
ste.
Auch höre ich, daß die »
Beatrice« gut geht. Frau
Fulda sagte es mir;
sie fügte hinzu, Sonntag
sei das
Haus ausverkauft gewe
sen.
|Auch das freut mich von Herzen.
Heut habe ich nun endlich mein
Feuilleton abge
sandt. Ich habe zehn
Tage lang damit gerungen – wahrhaft gerungen – habe allein den Anfang vier Mal neu
ge
schrieben. Das
Stück hat
mir, je mehr ich darauf einging, immer weniger gefallen. Ich finde es, bei allen
dichteri
schen Eigen
schaften, innerlich klein. Nun habe ich mich aufs Äußer
ste
ange
strengt,
|gerecht zu
sein, mit jedem Worte. Mein
Gewi
ssen
sagt mir, daß ich es gewe
sen bin. Was Du
sagen wir
st, weiß ich nicht. Aber
ich verwün
sche mein Schick
sal und ich frage mich, ob man dazu einen einzigen nahen
und lieben Freund hat, um gegen ihn – öffentlich, vor allen Leuten – gerecht zu
sein?
Vielleicht übrigens mißfällt das
Feuilleton in der
Redaktion und es er
scheint
|gar nicht. Das
wäre mir das Lieb
ste.
Auch zu dem Erfolge der »
Lebendigen St.« in
Wien beglückwün
sche ich Dich auf das
Herzlich
ste. Wird nun der Herr
Schlenther sich nicht endlich rühren?
Dank für Deine lieben Zeilen aus
Wien! Ich bin
traurig, wie zuvor. Mein ganzes Leben i
st voll von die
ser
Frau, die
mich läng
st verge
ssen hat.
Leb’ wohl, mein lieber Freund! Grüße
Olga u.
sei Du
selb
st vielmals gegrüßt von Deinem
getreuen
Paul
Goldm