Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 27. 3. [1903]

Berlin, 27. März.

Mein lieber Freund,

Täglich will ich Dir schreiben, und immer verhindert mich die Arbeit daran. Arbeit und Verstimmung: ich kann mich zu gar nichs mehr aufraffen. Dein lieber Brief war mir eine große Freude und Herzenserleichterung. Sachlich hätte ich noch Mancherlei zu sagen. Aber ich möchte über dieses |unglückselige Feuilleton, das ich habe schreiben ssen, überhaupt nicht mehr reden.
Heute tritt Harden mit großer Wärme für die »Beatrice« ein. Ich liebe zwar diesseine »rhapsodischen« Aufsätze nicht; aber ich freue mich des starken Anhängers, der Dir und Deinem Werke erwächst.
Salten über Schlenther |hat mir und hoffentlich auch Dir sehr wohl gethan.
Wie geht es Dir? Olga? Dem Sohn? Wirst Du verreisen? Wann? Wohin?
Sei vielmals gegrüßt von Deinem getreuen
Paul Goldmn
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