|Ischl, 8. Aug. 96.
Lieber Arthur, die Tischkarte, welche Ihnen von Schlesingers aus zukam, kann auch als Dokument für die Langeweile gelten, mit der man hier seine Zeit hin bringt. Ich wohne mit den Mädeln auf einem Gang, was einige Annäherung unvermeidlich mit sich gebracht hat. Frl. M. und ich stehen gerade zu einander, wie in Wien. Die Radtour konnte noch nicht unternommen werden, weil ihr 83jähriger Vater krank ist, und außerdem noch, weil es beständig schüttet.
Neulich war ich bei Mitterwurzer zu Tisch in Aussee. Er war auch da, und fand Ihren Anatol, wie auch das Märchen »frivol«. Er studiert den Holofernes und wird auf meine Veranlaßung auch den Herodes ansehen. Mein Stück, (den Einacter) hab ich ihm erzählt, und es gefiel ihm ganz besonders. Man braucht Einakter dieses Jahr und so hab’ ich vielleicht einige Chance, wenn ich nur damit zustande komme. Grüßen Sie Richard und Paula, und wenn er schon da ist Dr. Goldmann.
Herzlichst Ihr
Salten
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