Ihre zwei
Feuilletons sind – muss man es erst sagen – sehr
schoen. In Hinsicht auf sehr Wesentliches aber bin ich voellig anderer Ansicht, muss
es sein, nicht nur weil ich das Stueck geschrieben habe, sondern weil ich zu der
ganzen Frage der ethischen Werturteile, ueber Figuren innerhalb von Kunstwerken
offenbar anders stehe wie Sie.
Darf ich Ihnen ein verwunderliches Missverstaendnis aufklaeren das Ihr
Feuilleton im
Lloyd enthielt?
Hofreiter denkt nicht daran am Schluss des
Stueckes »ein braver Kindesvater« zu werden, so wenig ich
daran gedacht habe, das irgendwen glauben zu machen. Und es liegt nicht der leiseste
Grund vor mir so etwas, was wirklich eine Banalitaet waere, zuzumuten. (Ausser bei
Ihnen habe ich diese Zumutung nur unter Dutzenden ein einziges Mal gefunden).
Erinnern Sie sich nur:
Genia
in ihrem letzten Gespraech mit
Hofreiter besinnt sich ploetzlich:
[»]Percy kommt«. Darauf er: »
Den erwart ich noch – denn die Andern – na!
(Handbewegung)«. Er ist also jedenfalls entschlossen ihn zu erwarten; und
dass er dann, wenn die Stimme
Percys im Garten
toent, so weit bewegt ist (gerade in der Empfindung: nun ist das auch zu Ende), um
leise aufzuwimmern, dass ist meines Erachtens kein Anlass zu vermuten, dass damit
eine Art innerer Umkehr eingeleitet oder angedeutet sein sollte. Ich war himmelweit
davon entfernt ein solches Missverstae
[n]dnis auch nur fuer
moeglich zu halten. (Sonst hatte ich
Hofreiter
am Schlusse ausrufen lassen: »Nun auf nach
Amerika«).
Naechsten fahre ich ueber
Prag,
Dresden nach
Berlin und
Hamburg, dort »
Beatrice«, »
Weites Land«, »
Anatol« zu sehen. Wann ist die
Dagobert-Generalprobe darf man ihr beiwohnen?
Auf baldiges Wiedersehen.
herzlichst Ihr