Fondateur M. L. Sonnemann.
Journal politique, financier,
commercial et littéraire.
Paraissant trois fois par jour. Paris, 4. April.
Mein lieber Freund,
Hoffentlich erreichen diese Zeilen Dich noch. Sie sollen Dir nichts sagen, als daß
ich Dir von ganzem Herzen glückliche Reise wünsche und daß ich mich unendlich auf das
Wiedersehen mit Dir freue (obwohl es nicht nöthig ist, das zu sagen) . . . .
Ich denke ans
Hotel de l’Athénée. Im Centrum der
Stadt,
hinter der
Oper gelegen.
Größtentheils
engli
sche und
franzö
si
sche Kund
schaft. Nie hat
sich noch ein
|Englä× Österreicher dorthin verirrt. Preis: ein Zimmer
im vierten Stock (
Ascenseur) 7
Francs, in einem niedrigen Stockwerk natürlich theurer.
Gegenwärtig i
st das
Haus
(welches als vortrefflich bekannt i
st) bis unters Dach gefüllt. Man hat mir aber
ver
sprochen, daß, wenn ich drei Tage vorher Deine Ankunft melde, man mir zwei Zimmer
re
serviren wird. Im
Centrum
mußt Du wohnen, ich hab’ mir das überlegt: Du verlier
st
son
st zuviel Zeit. Auch
könnte
ich Dich
son
st zu
selten
sehen.
|Wenn ich das Rei
segeld habe (was zur
stunde mehr als
fraglich i
st) und wenn im Orient kein Krieg ausbricht, fahre ich nach
Frankfurt um den 19. April herum und
bleibe 10 bis 14 Tage.
Damen
strohhüte? Wird
de das
Fräulein im
Louvre oder
Bon Marché kaufen.
A Außerdem kann
sie
son
st zwi
schen
tau
send und einigen Ge
schäften wählen.
Cylinder? Den sollst Du gewiß mitbringen, wenn Du hier Besuche machen willst. Wenn
|Du ihn nicht mitbringst, so schadet es auch
nichts.
Grüß’ Dich Gott, liebster Freund, schreib’ mir ein Wort × von unterwegs und komme so bald als möglich!
Dein treuer
Paul Goldmann.
Habe natürlich keinem Menschen eine Sylbe von Deiner bevorstehenden Ankunft
gesagt.