Fondateur M. L.
Sonnemann. Toelz, 19. August.
Journal politique, financier,
commercial et littéraire.
Paraissant trois fois par jour.
Mein lieber Freund,
Also von Herzen Glück auf den Weg – auf den guten Weg, der Dich zu mir führen soll.
Ich freue mich auf unser Wiedersehn und ich fürchte mich zugleich davor .↓–↓ aus Gründen, die Du gewiß verstehst, ohne daß ich sie sage. . . . .
Ich wohne in
Krankenheil,
Villa Carlo. Aber Du telegraphir
st mir wohl am Tage vor Deiner Ankunft,
|damit ich nur ja zu Hau
se bin.
Deine Fahrt wird schön sein. Wenn ich nur wüßte, was man thun könnte, damit Du gutes
Wetter hast!
Wenn Du die Frau
Andreas sieh
st,
so grüße
sie von mir recht herzlich. Ich möchte
sie gern einmal
wieder
sehen, wüßte ich nur wie und wo?
Mamroth i
st it noch bei der »
Frankfurter Zeitung«, auch tritt er
seinen großen Urlaub er
st näch
stens an
. |Hingegen war er in der letzten Zeit mehrmals vom
Büreau abwe
send, und ich
müßte den präci
sen Zeitpunkt wi
ssen, um die Anfrage
genau genau beantworten zu können. . . . . .
Ich bin heut so traurig u. hoffnungslos. Bin hier ganz
allein u. habe Muße, über mich nachzudenken. Das ist schrecklich. Ich schreibe Dir
das nur, um Dich darauf vorzubereiten, daß Du mich nicht in jener guten Stimmung
treffen wirst, von der Dein lieber Brief spricht.
|Das ganze Jahr über habe ic ich mich auf das Wiedersehn mit Dir gefreut. Jetzt solls kaum mehr eine Woche
dauern. Merkwürdig, wie die Begebenheiten langsam und geräuschlos heranrücken! Es scheint Alles still zu stehen, und nun auf einmal ists nur noch eine Woche! . . . . .
Grüß’ Dich Gott, mein lieber Freund!
Dein
Paul Goldmann