Ich habe Dir für zwei liebe Briefe zu danken
,↓,↓ und ich muß Dir immer und immer wiederholen, wie wohl mir Deine treue
Freund
schaft thut und Deine Antheilnahme an Allem, was ich lei
ste. Es gibt mir beim
Arbeiten eine gewi
sse Anregung, wenn ich daran denke, daß ich Dein Lob verdienen muß.
Ha
st Du mein
Feuilleton |über den armen
Charles Meunier
gele
sen? Da habe ich auch viel für Dich ge
schrieben. Wenn es Dir entgangen i
st,
so
will ichs Dir
schicken.
Du bist aber auch der Einzige, der Antheil an meinem Schaffen nimmt. Sonst verhallts
in der Wüste. Ich sehe immer mehr, daß nichts aus mir wird.
Gern hätte ich mich mit Dir getroffen. Seit un
serm letzten Bei
sammen
sein denke ich fortwährend daran und mache allerhand Pläne.
|Aber es i
st ein furchtbarer Strich durch die
Rechnung gekommen. Ich werde immer kränker. Der aufreibende Beruf vergrößert das
Übel, das
stetig um
sich greift. Ich fürchte, ich werde nicht mehr lange die Feder
führen können. Jedenfalls verlangt mein
Schwager, daß ich meinen Urlaub in
Frankfurt verbringe, damit er mich behandeln könne.
Albert will natürlich keinen Preis
be
stimmen. Das mittlere Über
setzungs-
|Honorar für ein
s↓en↓ Deiner kleinen
Dialoge wären 25 bis 30
Francs. Wäre
Dir das zu viel? Schreib’ ganz offen, ich richte die Sache
schon ein, wie es für Dich
am Be
sten i
st.
Herzl hat
sich
sehr mit Deiner Anerkennung gefreut. Ich glaube, Du wir
st näch
stens etwas wahrhaft
Schönes von ihm zu genießen bekommen, darf aber nicht reden.
Herzlichst und in Treue
Dein
Paul Goldmann
Was hast Du Ostern gemacht?