Es ist wirklich wahr: Seit dem Empfang Deines lieben Briefes ist kein Tag vergangen,
wo ich Dir nicht schreiben wollte. Heut habe ich
endlich einmal ein wenig Zeit.
Die Über
setzung Deiner Artikel ins
Franzö
si
sche habe ich
sofort nach meiner Bekanntwerdung mit
Albert be
sprochen. Er i
st gleich bereit, wird gewiß auch etwas in einer der Jungen
Revüen anbringen können. Aber ein
|Haken i
st da: die
Revüen zahlen nicht,
Albert muß von
seiner Feder leben. Du kann
st
ihm daher
die Frage am Be
sten lö
sen, indem Du ihm ein Honorar anbiete
st. Natürlich macht er
sehr geringe An
sprüche. Schicke ihm
al
so Deine Schriften, mache ihm unumwunden den Honorar-Vor
schlag, indem Du
Dich auf meinen Brief bezieh
st, und überlaß mir das übrige. Die Fixirung der Summe
mache ich dann
schon aus, um zwi
schen
|Euch Beiden
keine
Gêne aufkommen zu
la
ssen. Schreibe ihm
sofort. Denn er hat gerade jetzt etwas Zeit, die er mit einer
Über
setzung ausfüllen könnte.
Sonst erfahre ich aus Deinem Briefe mit Freuden, daß du rüstig weiter schaffst. Mehr
brauche ich nicht zu wissen. Über den Erfolg bin ich beruhigt. Aber ich habe schon
gar so lange nichts von Dir gelesen. Könntest Du mir nicht einmal eine Kleinigkeit schicken? Ich gebe sie eventuell wieder zurück.
|Vielen Dank für die intere
ssanten po
sitiven
Mittheilungen.
Hermann Bahr gründet ein
Blatt? Der
Bursch weiß wirklich aus Steinen Brot zu machen. I
st das aber auch
seriös?
Von mir? Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Grüß die Freunde vielmals und vergiß nicht, daß wir Zwei uns im Sommer treffen
wollen. Sei von Herzen gegrüßt und bedankt für Deine Treue (Du bist der Einzige, der meine Artikel lobt!). Schreibe recht
bald.
In Treue
Dein Paul Goldm