|Georg Engländer
Hochgeehrter Herr!
Ich freue mich Ihnen die Mitteilung machen zu könne
[n], dass
ich heute von Dr.
Hansy Semmering die Antwort
erhielt, dass er nicht nur gerne bereit ist, meinem Bruder
Peter für einige Zeit, quasi als Nachkur, in seiner Anstalt
aufzunehmen, sondern ihm auch in entgegenkommendster Weise einen
ausserordentlich bescheidenen Preis per Tag notiert hat.
Ihre besonders freundschaftliche Teilnahme sowie Ihre besonders liebenswürdige
Mühe, die Sie hierauf verwendet, verpflichten mich selbstverständlich, Ihnen
sofort hievon Bericht zu geben, wie Ihnen auch gleichzeitig zu melden, dass ich
Sonntag |Nachmittag mit dem
Bruder die diesbezügliche Entscheidung treffen werde
und es seinem Belieben überlassen werde, ob er
Montag vorerst für
ein od. zwei Tage unter meiner Aufsicht in
Wien
verbringen will, oder sofort schon
Montag mit mir od. meiner
Schwester auf den
Semmering fahren will.
Ich hoffe nunmehr, dass der peinliche Konflikt zwischen unserer Verantwortung und
dem natürlichen Drange meines
Bruders zu seiner möglichsten Unabhängigkeit beigelegt sein dürfte und
verbleibe mit nochmaligem ausserordentlichen und herzlichstem Danke Ihr in
Hochachtung ergebenster
[handschriftlich:] Georg
Engländer