mein lieber Hugo,
seit vier Wochen bin ich hier, und habe mich,
in angenehmer Gesell
schaft, mit Neigung zu Arbeit u
. einigem
Flei
ss und gelegentlichem Talent, in einer wunderbaren Luft, mit Sonne und Wald,
recht behaglich gefühlt. Montag rei
s[en] wir nach
Bozen, wo man
Goldmann
trifft, dann nach
Trient, und endlich etwa
16. 8. gehts nach
Welsberg im Pusthertal,
Bad Waldbrunn, das ich neulich entdeckt habe u von dem ich mich nur wundre
|da
ss es kaum bekannt i
st.
Ende
August möchte ich in
Wien sein,
vor allem
2 neue
Einakter dictiren, die der »
Literatur« vorangehen
sollen. Die drei Stückchen
sind nur durch einen
Grundgedanken verbunden, und eines mag immer das andre beleuchten. Auch das
dreiaktige
Stück kann
bald beendet sein.
Ich freue mich auf einen
schönen Septemberabend, wo wir einander allerlei
erzählen und vorle
sen
| können. Um den verlornen
Innsbrucker Abend thut es mir
sehr leid.
Anonymität wäre übrigens gar nicht vonnöthen gewe
sen, jeder Grund fehlt,
be
sonders Ihnen und Ihrer
Frau gegenüber.
Wir waren damals an der Bahn, – der andre einzige Ort, wo man
nie im Freien spei
sen kann, nachdem mir der dritte einzige Ort, in der Nähe
der
Weierburg, nicht zu
sagte. –
Viel Freude habe ich heuer wieder vom Radfahren gehabt und mich mehr| als einmal an unsre Fahrt am Genfer See erinnert, die nun drei Jahre hinter uns
liegt.
Ich höre hoffentlich noch von Ihnen, ehe wir uns wiedersehn
Herzliche Grüße
Ihr
Arthur.
Wenn
Poldi bei Ihnen i
st, grüßen Sie
ihn vielmals.
Michel hat mir einen
so
netten Brief ge
schrieben. Auch
Bahr,
den Sie ja öfters
sehn, grüßen Sie herzlich. Und empfehlen mich Ihrer
Frau.
Ihr
A.