ich freu mich
so herzlich darüber, da
ss Sie die
sen Sommer zufrieden hinbringen. Daran
kann man glaub ich, am deutlich
sten
selb
st
sehen, wie gern man jemanden hat: ob es
einen
sehr freut, zu hören, da
ss er
sich wohlfühlt. Könnte ich das gleiche nur auch
von
Richard einmal hören. Was für ein
sonderbares Verhängnis i
st über die
sem Men
schen bei fa
st lauter glücklichen Anlagen
und Um
ständen.
Das i
st
|eine be
sonders
schöne
Überra
schung, da
ss ich Sie
so bald wieder
sehen werde. Das hatte ich mir nicht
gehofft.
Da werden wir zu
sammen radfahren. Es i
st wirklich
so was
schönes das Radfahren. Ich
fahre immer gegen Abend, mit meiner
Frau oder allein. Wie
schön
sind die
se
niederösterreichischen Dörfer, die dunklen Laubma
ssen auf den
Hügeln, der
starke grüne kühle Geruch eines
schattigen Abhanges, die weißen Straßen
hügelan und -ab, die bäuri
schen kleinen Gärten. Alles riecht
so eigen, athmet einem
sein
|We
sen entgegen, jede Stunde
hat ihren be
sonderen Geruch; wie
schön i
st es das alles zu fühlen.
Ich habe von hier immer ein Stück bergauf, aber dann
so
schöne Wege; gegen die
Westbahn hin,
Tullnerbach,
Pressbaum, oder über die
Sulz nach der
Heiligenkreuzer
seite.
–
Den Vormittag, ohne Ausnahme, arbeite ich an meinem großen
Stück, mit
sehr viel Zurückhaltung und
Überlegung, ganz anders als
son
st. Es i
st
|ja auch zum er
sten Mal in meinem
Leben eine wirklich dramati
sche Aufgabe. Schwer i
st es, die Ma
sse drängt
so von allen
Seiten auf einen ein. Ich
schreibe den er
sten Act in Pro
sa, vorläufig, um mich zur
äußer
sten Deutlichkeit und Reallität in der Expo
sition zu zwingen.
Vom zweiten Act an geht die Handlung reißend vorwärts, einer der inhärenten Vorzüge
dieses Stoffes.
Leben Sie wohl. Auf recht bald.
Von Herzen Ihr
Hugo