Arthur Schnitzler an Hugo von Hofmannsthal, 12. 3. 1897

|»Die Zeit« Wien, den 12/3 97
Wiener Wochenschrift IX/3, Günthergasse 1.
Herausgeber:
Professor Dr. I. Singer,
Telephon Nr. 6415.
Lieber Hugo, vielleicht könnten Sie sich doch entschließen, bei dieser Veranstaltung zu lesen. Ich thät es hundertmal lieber, wenn Sie dabei wären. Das ist natürlich kein Grund. Aber Sie wissen ganz gut, die Leute würd es sehr interessiren |und, wenn man schon von solchen Sachen sprechen soll, »schaden« werden Sie sich nicht, sondern die Menschen werden nur das Bedürfnis haben, Ihre Gedichte schön zu finden, auch wenn Sie ihnen nicht gefallen. Ich will jetzt eben zu Hirschfeld gehen, dass |er vielleicht auch vorliest – schon um das dumme »Jung Wien« Geplausch zu paralysiren. –
Antworten Sie mir vielleicht ein Wort.
Mir wäre eine Verschiebung zum Sommer lieb. Was soll ich denn lesen?
|Herzlich
Ihr
Arthur
Bahr grüßt Sie.
Hirschfeld ist einverstanden.
Alle für »Die Zeit« bestimmten Zuschriften und Sendungen sind an die Redaction der »Zeit« und nicht an die Person eines der Herausgeber zu richten.
    Bildrechte © Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt am Main