Stefan Zweig an Arthur Schnitzler, 25. 2. 1917

|Herrn Dr Artur Schnitzler

|25. F. 1917.
Verehrter Freund! Nur ein Kartengruss – weil dieser sicherer ankommt. Hier über Erwarten interessantes Leben. Anregungen künstlerischer u menschlicher Art. Viele Beziehungen angeknüpft. Von unserer österreichisch-ungarischen Gesandtschaft ausserordentlich aufgenommen worden. Vorläufig bleibe ich hier. Es ist aber möglich dass ich wenn das Wetter so herrlich schön u warm bleibt für einige Zeit an den Genfer See gehe. Gestern fuhr ich nur auf einige Stunden nachOuchy ein Sonnenbad nehmen. Aber bestimmt weiss ich noch nichts. Über |die Lösung Ihres neuen Dramas habe ich nachgedacht. Ich fürchte Sie müssen auf den raschen Schluss verzichten und ein Jahr zwischen dem dritten und den letzten Akt noch verstreichen lassen. Aber selbstverständlich werden Sie als Meister dies besser wissen.
Olga u Ihnen herzlich,  S. Z.
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