Stefan Zweig an Arthur Schnitzler, 16. 1. 1915

|Wien 16. Januar 1915
Lieber verehrter Herr Doktor, den Ausschnitt aus dem »Journal de Genève« sandte ich Ihnen schon vor paar Tagen durch Stringa. Von Romain Rolland habe ich plötzlich keine Briefe mehr, die Censur hat anscheinend unsere – doch zweifellos staatsgefährliche und an den Fundamenten Österreichs rüttelnde — Correspondenz unterbunden und abgedrosselt. Ich schreibe ihm über Italien und wende mich übrigens heute noch an die Briefcensur direct, um ihr den BegriffRomain Rolland aufzuklären. Hoffentlich ge­lingts! Viele viele Grüsse Ihres getreuen
 Stefan Zweig
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