Sehr verehrter Herr Doktor,
ich danke Ihnen viel – vielmals für das »
Weite
Land«, das ich natürlich sofort mit aller Ungeduld der Erwartung gelesen
habe. Und freue mich, dass ich da kein Urteil habe, sondern nur einen restlosen und
innigen Glückwunsch. Es ist wie eine Zusammenfassung Ihres ganzen Werkes in einen
Rahmen, ungemein reich (erst beim zweiten Lesen tut sich einem die hinter das
anscheinend Zufällige versteckte Schönheit voll auf) und von einer süssen Reife,
saftig und bunt – die schönste Frucht vielleicht aus
|Ihrem Garten, wie wundervoll, dass Sie
in einem Alter, wo andere sich schon zu wiederholen beginnen, erst alles Frühere in
einer neuen Zusammenfassung übertreffen, wie tröstend für uns Jüngere, wie herrlich
ermutigend! Nun haben Sie mir die Ungeduld genommen, es kennen zu lernen und schon
habe ich eine neue: es bald auf der
Bühne zu sein. Ich weiss es wird
ein Triumph werden!
Morgen komme ich ins
Volksheim und bin schon in
freudiger Neugierde erregt, Ihre Frau
Gemahlin singen zu hören. All meine guten Grüsse voraus. In Treue ergeben