Stefan Zweig an Arthur Schnitzler, 15. 1. 190[8]

15. Januar 1907.
 

Sehr verehrter Herr Doktor,

gestatten Sie mir als persönlich Unbekanntem Ihnen heute meine aufrichtigen Glückwünsche zu übermitteln. Ich glaube, für uns jüngere Leute, die wir in der Bewunderung Ihres Werkes gewissermassen aufgewachsen sind, kann es keine grössere Freude geben, als zu sehen, wie Ihnen nun auch aus den älteren kälteren Kreisen endlich die grosse Zustimmung wird, die wir so lange schon als ein Selbstverständliches ersehnen. Und so einen Tag wollte ich nicht vorrübergehen zu lassen, ohne Ihnen zu sagen, dass |es für uns ein Tag der freudigsten Genugtuung gewesen ist, unsere Liebe bestätigt zu wissen.
In Verehrung getreu
Ihr sehr ergebener
 Stefan Zweig
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