Felix Salten an Arthur Schnitzler, 21. 9. 1929

|Grundlsee, 21. 9. 29
Lieber, für Ihr Telegramm vom Genfersee danke ich Ihnen herzlich! Ebenso für Ihre Karte aus Marienbad, die mich sehr gefreut hat. Ganz besonders aber muß ich Ihnen für Ihr sozusagen öffentlich geäussertes Wort sein. Der Zsolnay Verlag überraschte mich damit und ich darf wohl sagen, dass ich nicht viel derartig angenehme Überraschungen erlebt habe. Einer der mir wertvollsten und mich am meisten wärmenden Aussprüche ist der Ihre! Ach ja – doch wozu stotternd und stammelnd an Dinge rühren, die sich so schwer aussprechen lassen. Sie können sich ja ungefähr denken, was man empfindet, wenn man so alt werden durfte. Und wenn Sie auch nicht genau alles denken oder wissen, was gerade mich bewegt, – ich kann’s doch nicht in Worte bringen. Jedenfalls haben Sie innigsten Dank. Sehr herzlich und hoffentlich auf sehr bald!
Ihr
Felix Salten
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