Lieber Arthur! Ich
hoffe am
6. VIII. schon in
Marienbad zu sein. Jedenfalls werde ich
F. S. telegraphieren –
geschrieben habe ich ja für
Zsolnays Almanach. Blumen? – Nein! Irgend eine kleine
Gabe? – Ich will mich nach Ihnen richten. Eigentlich: Bei einem Andern wäre all das
kein Problem. Aber
|bei
F. S.! Er ist mistrauisch, grundsätzlich leicht
verletzt, i
mmer witternd, man schätze ihn nicht
gar genug, dabei – in seiner Eigenschaft als Kritiker –
zu leicht der Ansicht zugeneigt, man tue etwas um ihn bei guter Laune zu erhalten
–
sogar
ge bei uns, glaube ich, vielleicht von Argwohn befallen, und
sich sagend:
|»Ich habe weder
Blumen noch sonst was geschickt als B-H. 60. wurde – na – wer weiss, was wäre, wenn
ich
nicht Kritiker wäre – –« {aber »beleidigt« wenn man ihm diese
Argumentation unterschöbe (– schübe? – Gra
mmatik ist so
schwer!).} Schwer mit ihm! Also: Telegra
mm – keine Blumen – irgendeine Aufmerksamkeit
später, wenn
|Sie der Ansicht sind.
Was das Hôtel unter Ihrem Fenster anlangt – vor 31 Jahren
↓waren
Sie↓ mit
Hugo dort – »in den nächsten
31 Jahren
↓wird es↓ wol auch noch unter diesem Fenster
↓sein↓« – Wäre ich der Hôtelbesitzer würde ich auf diese – Ihre
– Äusserung hin,
hoch versichern. Bei Schnitzler
pflegen solche Hôtels daraufhin
|höhnisch abzubrennen. –
Ich bin in den Wehen des
IV – dh. jetzt
IV +
V. Bildes – ich wittere, dass
sich aus geheimnisvollen rythmischen Gründen die
VII. Bilder auf V.
zur sich zurückbilden werden!
|Gutes Wetter! Gute Laune – soviel
ein besserer Mensch – ohne sich etwas zu vergeben – aufbringen kann, und alles Liebe
von
Paula und mir! Ihr
Grüsse, und gute Wünsche für Frau
P.
Format dieses Zettels nicht Geiz – sondern weil
Ducki den oberen Rand meines letzten
Brief-Kartels, während ich schrieb – besiegelte.