Du kennst den Wunsch der
neuen Rundschau, in dem
Sonderheft im November einige von
Papas Briefen abzudrucken.
Ich glaube, dass man sich dieser Absicht nicht ganz verschliessen soll, da wir
sonst aus dem Nachlass sehr wenig für diesen Zweck Geeignetes zur Verfügung
stellen konnten und es uns daher lieb wäre, wenn der Raum, der mit
Papas eigenen Sachen
erfüllt ist, etwas grösser würde als das Geschreibe über ihn.
Die Briefe sind alle wunderschön, aber wie Du selbst gesehen haben wirst, doch
sehr schwierig in ihrem ganzen Umfang zu veröffentlichen, sie sind zu intim im
Ton, sprechen viel von Menschen und Zeitdingen, was vielleicht jetzt noch etwas
frühe wäre, und ausserdem ohne Deine Gegenbriefe nicht sehr sinnvoll.
Wir haben daher aus einigen Briefen Auszüge gemacht, die auf
Papas Schaffen und seine Werke Beziehung
haben, und sende Dir dieselben zur Einsichtnahme ein. Ich lasse aber noch einige
aus späteren Jahren, die wir noch nicht ganz gesichtet haben, nachfolgen. Ich
würde es für richtig finden, in diesem Heft, als Vorläufigstes, nur solche,
gleichsam biographisch erklärende Briefe aufzunehmen, denn alles andere bedürfte
zu viel Commentares und wäre auch verfrüht.
Falls es Dir in dieser Form geeignet scheint, lass es uns oder am Liebsten Dr.
Kayser, der einen Durchschlag hat,
wissen, ebenso auch falls Du im Einzelnen oder im Ganzen Einspruch erheben
möchtest, was natürlich völlig Dir überlassen bleibt. Die Briefe ganz und
ungekürzt zu nehmen erschiene mir heute noch nicht richtig, ich weiss natürlich
nicht, wie Du darüber denkst.
Mit innigen Grüssen von uns allen
[handschriftlich:] Christiane
|Von den schönen Briefen, Deine Werke betreffend, halte ich den
jetzigen Zeitpunkt auch noch verfrüht zur Veröffentlichung, meinst Du
nicht?