Bitte, lassen Sie das Danken sein. Das war doch Alles selbstverständlich. Es ist noch
die erste und einfachste Pflicht der Freundschaft, in wichtigen Lebensangelegenheiten
Beistand zu leisten.
Ihre lieben Mittheilungen über
Peter Dorner etc. haben
mich
sehr intere
ssirt. Nur hätte ich gern auch etwas Näheres über Ihr Ergehen
gehört.
Daß un
ser liebes
Welsberg von
Hoffmannsthal »entdeckt« worden i
st,
thut mir leid. Es wird jetzt ein literari
scher Ort werden – obwohl
es |es doch ein be
sseres Schick
sal verdient hätte.
Meine
Mutter hat
sich
sehr
über Ihre und
Liesls Grüße gefreut und erwidert
sie
auf das Herzlich
ste.
Bitte, grüßen Sie meinen lieben
Arthur, wenn er morgen zurückkommt, vielmals von mir.
Ich
bed danke ihm für
seine Karten von unterwegs und hoffe, bald Ausführlicheres von
ihm zu hören.
Wenn Ihnen der blöde
Fratz
(ich meine natürlich
Liesl) erzählt hat, daß ich über Sie »ge
schimpft« habe,
so hat
sie wieder einmal
|ge
sprochen, was
sie nicht verantworten kann. Ich habe ihr nur ge
sagt (weil
sie
mir durch Äußerungen und Verhalten dazu Anlaß gegeben hatte), was ich auch Ihnen
schon ge
sagt habe: wie wenig Sie
Beide mich ver
stehen und wie
sehr es
mich
mir leid thut, daß ich gerade i
m↓n↓ einem Krei
se, dem ich
so nahe
stehe,
so wenig Ver
ständniß finde. An Ihrer
freund
schaftlichen Ge
sinnung für mich zweifle ich keinen Augenblick, eben
so wie Sie
hoffentlich nicht an der meinigen zweifeln. Das Wort »Haß«
sollte in einem Briefe,
den Sie mir
schreiben, wirklich nicht
stehen.
|Es thut mir leid, daß ich nicht auch Ihnen zu einem Engagement an einem
Berliner Theater verhelfen kann; aber ich
d denke mir, daß Sie Be
sseres
gefunden haben, als Ihnen die größte
Stellung an der größten Bühne jemals hätte bieten können.
Mit herzlichen Grüßen an Sie und
Liesl (der ich für ihren Brief danke) bin ich
Ihr ergebener
Dr. Paul Goldmann.