Daß Du den
Schwindler, den
Jurco selb
st, laufen läßt, ver
stehe ich. Der Kerl hat
sein Theil. Aber ganz and gar
nicht einver
standen bin ich damit, daß Du Herrn
Karl Strecker, dem deut
schen
Mann und
literari
schen
Kritiker,
so
voll
ständig nachgib
st. Das Benehmen die
ses
Menschen i
st von einer
so unerhörten Unan
ständigkeit, daß Du
gerade darum energi
sch auf Deinem Recht be
stehen müßte
st. Die Le
ser der »
Täglichen Rundschau« (und das
Blatt i
st in
Deutschland mehr gele
sen, als irgendeine
Wiener Zeitung) mü
ssen glauben, daß Du, da Du auf die »
offene Frage« nicht geantwortet ha
st, an dem Schwindel des Herrn
Jurco mitbetheiligt bi
st. Ich würde es nicht begreifen, wenn
|Du
es darauf
verzichtete
st, in die
ser Angelegenheit ent
schieden Dein Recht zu verlangen. Du mußt
es um Deinetwegen thun, und dann be
steht auch ein gewi
sses allgemeines Intere
sse, daß
die Unan
ständigkeit eines ehrenfe
sten
deutschen
Mannes, des Kritikers eines all
deutschen und anti
semiti
schen
Blattes, an die Öffentlichkeit gebracht wird. Du
m mußt ihm
sofort
schreiben und auf der Veröffentlichung Deiner
Antwort be
stehen. Das wird dem
Herrn lehren, im näch
sten »
Fall Schnitzler« vor
sichtiger zu
sein.
Ich habe eben den »
Sonnwendtag« gele
sen. Das
Stück hat mich
sehr ergriffen.
Wieviel höher
steht die
ses
Werk eines
Dichters
als
sämmtliche
Hauptmannsche Dramen (mit Ausnahme der
»
Weber«)!
Grüße
Olga und
sei vielmals und von Herzen gegrüßt von Deinem
Paul Goldmnn
Bi
st Du Pfing
sten in
Wien? Vielleicht komme
ich hin.