Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 29. 7. [1901]

|Pörtschach, 29. Juli.

Mein lieber Freund,

Ich danke Dir für Deinen lieben Brief und Deine Forschungsreisen. Finde nur etwas Hohes und Kühles. Hier ist es mir zu lau und die Luft ist mir zu matt. Trotzdem bleibe ich wohl eine Woche hier, weil ich ein wenig das Beisammensein mit Richard genießen will. Könntest Du nicht irgend etwas in den Dolomitenso um Madonna di Campiglio herum, finden? Was geht uns die Gesellschaft an, wenn wir |miteinander sind? Nach einem warmen Ort komme ich nicht. Ich schlafe keine Nacht und brauche starke Luft, um Schlaf zu finden.
Wenn Du Dich zu einer Niederlassung entschlossen hast, ssende mir Nachricht hierher, Etablissement Werzer, Villa 8, Zimmer 31.
Viele Grüße Dir und den lieblichen Schwestern!
Dein
Paul Goldmnn
    Bildrechte © Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar