Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 21. 3. [1901]

Berlin, 21. März.

Mein lieber Freund,

Reise glücklich! Komm gesund wieder! Und grüße mir das Land der Sehnsucht! Ich wollte, ich könnte mit.
Hier nichts Neues. Wenn ich nicht irre, hat Frau Frida Strindberg hier mit dem jungen Hans Heinz Evers schleunigst ein Verhältniß angefangen.
Daß die Triesch im Sommer mit uns kommen soll, ist mir gar nicht recht. Sie hat einfach dekretirt, daß |sie mitkommen wird, ohne viel zu fragen. Wenn Du willst, daß sie kommt, – meinetwegen! Einstweilen kann man immerhin »Ja« sagen. Im letzten Moment gibt es Ausreden genug.
Grüße an die Grünethorgasse! Ich schreibe nächstens an diese Adresse. Habe einstweilen wenig Zeit.
Darum auch für Dich nur diese eiligen Zeilen. Ich |drücke Dir herzlichst die Hand.
Dein
Paul Goldmann
Dora Speyer kennen gelernt. Ist noch immer sehr in Dich verliebt. Mein Herz hat sie zu gewinnen versucht, indem sie von Hoffmannsthal und Wassermann schwärmte. Das ist nicht ganz der richtige Weg.
    Bildrechte © Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar